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Filmkritikwettbewerb

Die Jury hat getagt!

Meckern erlaubt, Lob auch! Unter diesem Motto fand im Rahmen der SchulKinoWochen NRW 2024 erneut unser Filmkritikwettbewerb statt. Die Schülerinnen und Schüler konnten zu dem Film, den sie bei den SchulKinoWochen NRW gesehen hatten, eine Filmkritik schreiben und diese bei SPINXX, dem Magazin für junge Filmkritik, einreichen.

Nun stehen die Gewinnerinnen und Gewinner fest.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Filmkritikwettbewerbs 2024

Zahlreiche Kritiken wurden von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Schulformen und Altersgruppen eingereicht.

Die Jury hatte die nicht leichte Aufgabe, aus den vielen guten Kritiken die Preisträgerinnen und Preisträger zu benennen. Dabei konnten drei Preise, ein Sonderpreis und drei lobende Erwähnungen vergeben werden. Die Jury bedankt sich herzlich für alle eingereichten Kritiken und freut sich schon auf viele Einreichungen im kommenden Jahr.

 

Kritiken und Jurybegründungen

Kritik zu "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen"

#B7 gewinnen drei Plätze für das Workshop-Wochenende "SPINXX... and Action!"

Begründung der Jury

Können Flüsse eigentlich fliegen? Mit dieser außergewöhnlichen Frage aus dem Film startet die #B7 in ihre Kritik und hält so seit dem ersten Satz die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser mit einer Mischung aus prägnanten Eindrücken und offenen Fragen aufrecht. Nach einer kurzen inhaltlichen Einordnung, die bereits in den Film entführt und gleichzeitig Lust auf mehr macht, folgt die kritische Betrachtung filmischer Aspekte wie z.B. der Mise en Scène, der Kameraführung oder der Narration. Sowohl positive als auch negative Aspekte werden den Lesenden vermittelt, ohne dabei wichtige Dinge vorwegzunehmen. Ein kurzes und prägnantes Fazit mit einer persönlichen Empfehlung der #B7 rundet die Kritik ab und lässt die Lesenden mit einer guten Einschätzung des Films zurück.

Die Kritik von #B7

Können Flüsse eigentlich fliegen? Checker Tobi begibt sich auf eine spannende Schatzsuche durch die Welt.

Es ist vielleicht das erste Mal, dass Checker Tobi einmal nichts "checkt": Eines Morgens erhält Tobi eine mysteriöse Schatzkiste per Post, die er nicht öffnen kann. Schnell macht sich Tobi auf die Suche nach seiner besten Freundin aus Kindertagen, Marina, die als Einzige den Schlüssel dazu haben könnte. Die Suche nach ihr und dem Schatz gestaltet sich schwierig und führt Checker Tobi von der größten Höhle in Vietnam über die mongolische Steppe zum brasilianischen Regenwald. Werden Tobi und Marina die Truhe öffnen können? Und was ist eigentlich der größte Schatz der Welt?

Der dokumentarische Abenteuerfilm von Checker Tobi beeindruckt durch seine atemberaubenden Bilder und eine dichte Kameraführung. Man hat das Gefühl, mit Tobi und Marina gemeinsam durch die Landschaft zu reisen und die Länder zu erkunden. Die Zuschauer erfahren viel Neues über die Natur und andere Kulturen. Die Story erscheint manchmal aber nicht so stringent und ergibt nicht immer Sinn. So wirken die Szenen im All zu Beginn des Films weit hergeholt und auch die Übernachtung in der Höhle passt nicht ganz zur Schatzsuche.

Trotz dieser Kleinigkeiten überzeugt letztendlich der Film, sodass wir ihn für Jung und Alt empfehlen können. Er regt zum Nachdenken an und zeigt uns, wie kostbar unsere Erde ist. Ob naturbegeisterte, kulturinteressierte oder aber abenteuerlustige Zuschauer – für jeden ist in diesem Film etwas dabei!

Kritik zu "Sonne und Beton"

Der Medienkurs gewinnt einen Besuch der SchulKinoWochen NRW 2025.

Begründung der Jury

Die Frage nach der Authentizität des Films "Sonne und Beton" beschäftigte in diesem Jahr zahlreiche unserer Rezensenten. Die Gruppe "Der Medienkurs" bewertet sie in ihrer Kritik positiv und begründet dies mit einer fundierten Analyse u.a. der Regie- und Kameraarbeit sowie Hintergründen zur Entstehung des Films. Diese Detailarbeit hat uns nachhaltig überzeugt. Die umstrittene Altersfreigabe wird auf beeindruckend sensible Weise diskutiert. Das Aufklärungspotential, dass die Gruppe im Film sieht, finden wir auch in der Kritik wieder. Tolle Arbeit!

Die Kritik des Medienkurses

Der neue Film nach dem Bestseller von Felix Lobrecht, "Sonne und Beton", stellt dar, welchen Problemen Jugendliche und Familien in den Problemvierteln Berlins gegenüberstehen. Welche Herausforderungen erwarten sie? Werden sie sie meistern?

Lukas, Julius, Gino und Sanchez - vier Jugendliche mit den gleichen Problemen: Armut, Drogen und Gewalt. Als ihre Schule eine Lieferung neuer Computer erhält, entwickeln sie einen riskanten Plan, um an schnelles Geld zu gelangen. Eine zu Teilen wahre Geschichte mit einigen brutalen Kampfszenen, einer enormen Spannung und einem Auf und Ab der Gefühle erwartet Sie mit dem Kinofilm nach der Buchvorlage von Felix Lobrecht. Eines steht fest: Dieser Film ist nichts für schwache Nerven.

Die Geschichte der vier Protagonisten ist ein Teufelskreis, aus dem ein Entrinnen unmöglich erscheint. Reine Fiktion ist sie jedoch keineswegs. "Viele Sachen, die im Buch vorkommen und nun auch im Film passieren, habe ich eins zu eins selbst erlebt", äußert sich der Stand-Up-Comedian Felix Lobrecht zum Film. Dabei verrät er nicht, was wahr ist und was nicht, das wolle er auch dabei belassen. So oder so spiegelt der Film mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Leben vereinzelter Jugendlicher wieder, welche sich in einer ähnlich prekären Lage befinden wie die Hauptcharaktere des Films. Durch diesen Realismus schafft der Film besonders bei seinen jugendlichen Zuschauern eine Nähe zu den Protagonisten, wie es sonst nur wenige können. Auch der Regisseur, David Wnendt, zeigt bei dem Film seine hervorragende Arbeit in der Branche. Die Stimmung verstärkt er durch passende Belichtung und Kamerawinkel, mit aufregenden Kamerafahrten erzeugt er riesige Spannung bei den Zuschauern. Auch zögert er nicht, in blutigen Szenen direkt mit der Kamera draufzuhalten und die Realität so darzustellen, wie sie ist. Die Sets sind passend gewählt und unterstreichen die Armut und die Verzweiflung der Protagonisten.

Trotz der überwiegend positiven Rezensionen gibt es auch kritische Stimmen, meist zur Altersfreigabe ab 12 Jahren. Die Geschichte der vier Hauptcharaktere ist geprägt von Straßenkämpfen, vulgärer Sprache, Kriminalität und Drogen. Von diesem Standpunkt aus ist es fraglich, ob der Film für eine solche Altersgruppe geeignet ist. Vielleicht bietet der Film aber auch eine ganz neue Art der Aufklärung, welche gerade für junge Menschen, welche sich in einer ähnlichen Situation befinden, hilfreich sein könnte. Bagatellisiert werden die Handlungen der Jugendlichen im Film in keiner Form, viel mehr zeigt der Film die Konsequenzen auf, welche Gewalt und Kriminalität nach sich ziehen können. In der Begründung der FSK GmbH wird lediglich erklärt, dass 12-Jährige bereits in der Lage seien mit den Darstellungen von Gewalt und Drogenkonsum umzugehen und sich davon ausreichend zu distanzieren.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Film auf jeden Fall einen Besuch im Kino wert ist und er durch seine gesellschaftskritische Art möglicherweise sogar Aufklärungspotential für Jugendliche bietet, welche unter ähnlich schlechten Bedingungen leben. Da die Altersfreigabe verhältnismäßig niedrig gewählt worden ist, sollten jüngere Jugendliche vor dem Anschauen überlegen, wie gut sie mit dem Gezeigten umgehen können und gegebenenfalls um Begleitung der Eltern bitten.

Kritik zu "The North Drift - Plastik in Strömen"

Die Wale gewinnen einen Besuch der SchulKinoWochen NRW 2025.

Begründung der Jury

Die Gruppe "Die Wale" schafft es in ihrer Kritik zu "The North Drift – Plastik in Strömen", einen differenzierten Blick auf den Film und die Intention des Filmemachers zu vermitteln, der sowohl die Schwachpunkte der Dramaturgie herausarbeitet und gleichermaßen die Motivation hinter dem Projekt würdigt. Dabei sind die Formulierungen und Gedankengänge sowohl weitestgehend sprachlich präzise als auch argumentativ schlüssig entwickelt. Vom einladenden Teaser bis zum Fazit überzeugt die Kritik durch ihre klare Struktur und treffende Analyse.

Die Kritik von den Walen

Die Lofoten, Plastikströme und GPS-Bojen. Der Film "The North Drift" ist packend und inspirierend. Kamera und Schnitt erzählen locker eine Geschichte über die Vermüllung der Meere. Doch was macht ihn anders und doch wie alle anderen?

Steffen Krones ist Filmemacher. Seine Projekte führten ihn bereits quer über den Globus. Schließlich bleibt er auf den norwegischen Lofoten hängen; ein Ort unberührter Natur, sollte man denken, wäre da nicht die hamburgische Bierdose im eisigen Polarmeer, die der leidenschaftliche Kajakfahrer Kris Jensen dort herausgeangelt hat. Dieser Fund bringt Krones auf die Idee, den Weg, den der Müll bis in die Arktis zurücklegt, nachzuverfolgen. Gemeinsam mit einem Freund baut er GPS-Bojen, die er in Dresden auf den Weg schickt, und tatsächlich werden die sogenannten Drifter durch die Elbe bis in die Nordsee und von dort in den Atlantik und bis ins Polarmeer getrieben. Krones verfolgt seine Drifter und startet damit ein ganz neues Forschungsprojekt. Zwischendurch wird der Film durch Interviews mit Experten und Forschern gestützt. Krones dokumentiert seine Reise und schustert sich so einen Dokumentarfilm, der dem Zuschauer auf Augenhöhe begegnet, zusammen.

Im Film gelingt es trotz des wahrscheinlich schon ziemlich ausgelutschten Themas der Umweltverschmutzung, über das es bereits unzählige Dokumentarfilme gibt, einen ganz neuen Blickwinkel aufzuwerfen. Ganz ohne Schuldzuweisungen erzählt der Film eine bewegende Geschichte und inspiriert, selber etwas zu verändern. Krones dokumentiert nicht einfach sein Experiment, sondern lässt die Kamera erzählen. Der Schnitt verleiht
dem Film die nötige Dynamik und lässt den Zuschauer hautnah beim Geschehen dabei sein.

Teilweise wirkt es aber so, als würde krampfhaft versucht werden, dem Zuschauer eine emotionale Bindung zu den Mitwirkenden aufzudrängen, sei es durch unnötige Erzählungen über die Vergangenheit oder Einblendungen über die große Leidenschaft des Kajakfahrens. Diese Sequenzen mögen dem Film zwar eine gewisse Tiefe verleihen, waren im Endeffekt aber bloß Lückenfüller, die die Handlung ziemlich in die Länge gezogen und somit das eigentliche Thema in den Hintergrund gerückt haben.

Der deutliche Appell an die Politik ist nicht zu überhören, wurde allerdings schon deutlich, bevor er zwanzigmal ausgesprochen wurde. Die Einschnitte vermüllter Strände und Städte waren aussagekräftig genug.

Steffen Krones überzeugt durch seinen Tatendrang und seine Motivation, aus einer flotten Idee ein bedeutendes Forschungsprojekt zu entwickeln. Das Thema ist wichtig, keine Frage, und im Gegensatz zu den meisten anderen Umweltschutz- filmen, nimmt dieser den Zuschauer mit, lässt ihn ein Teil der Reise sein und zeigt, dass jeder etwas ändern kann. Wie jeder andere Film halt auch, bloß ein wenig anders.

Kritik zu "Sonne und Beton"

Ben gewinnt als Sonderpreis ein großes DVD-Paket.

Begründung der Jury

Unter den zahlreichen Kritiken zu "Sonne und Beton" sticht diese durch ihre fundierte Recherche und sprachliche Kompetenz besonders hervor. Der Inhalt des Films wird angenehm knapp zusammengefasst, so dass viel mehr Fokus auf die Analyse gelegt werden kann, weshalb der Film aus Sicht des Rezensenten so überzeugend und authentisch anmutet. Akkurat werden die hervorstechendsten Elemente des Films herausgearbeitet und wie sie den Gesamteindruck prägen. Mit seinem Fazit gelingt es dem Rezensenten, über den Horizont des Films hinauszuschauen und Gedankenanstöße für eine weitere Beschäftigung mit den Themen anzuregen. Eine reife Leistung.

Die Kritik von Ben

"Sonne und Beton": Jugendlicher Überlebenskampf in Neukölln. Ein Film der berührt und aufrüttelt.

Im Jahr 2023 präsentierte der Regisseur David Wnendt mit "Sonne und Beton" ein intensives Drama, das auf dem Buch von Felix Lobrecht basiert. Der Film basierend auf Lobrechts Vergangenheit entführt uns in die Lebenswelt von vier Jugendlichen im Berliner Problemviertel Gropiusstadt, einem Stadtteil, der für seine sozialen Herausforderungen bekannt ist. Die Hauptfiguren Lukas, Julius, Gino und Sanchez, verkörpert durch die talentierten jungen Schauspieler Levy Rico Arcos, Vincent Wiemer, Rafael Klein-Heßling und Aaron Maldonado-Morales, navigieren durch ein Leben voller familiärer Konflikte, Gewalt und der Suche nach Zugehörigkeit.

Der Regisseur des Films ist David Wnendt , der sich bereits mit Werken wie "Feuchtgebiete" und "Er ist wieder da" einen Namen gemacht hat, indem er gesellschaftskritische Themen mit einer einzigartigen "Handschrift" angeht. "Sonne und Beton" fügt sich nahtlos in dieser Reihe ein, indem der Film ein authentisches Bild des Jugendlebens in Neukölln zeichnet, geprägt von Lobrechts eigenen Erfahrungen in diesem Milieu. Diese persönliche Note verleiht dem Film eine zusätzliche Schicht der Authentizität und Tiefe.

Die Darbietungen der vier Hauptdarsteller (teils von der Straße gecasted), sind das Herzstück des Films. Mit einer bemerkenswerten Leidenschaft und Glaubwürdigkeit bringen sie die kommplexen Emotionen und Herausforderungen ihrer Charaktere zum Ausdruck. Ihre Interaktionen und Entwicklungen gewähren einen eindrück- lichen Einblick in die Dynamiken jugendlicher Freundschaften und Konflikte unter schwierigen sozialen Bedingungen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Schlussszene, in der die Freunde Gino trotz des Streits, den sie hatten, gemeinsam im Krankenhaus besuchen und alle zwischenmenschlichen Probleme aus der Welt geschaffen zu sein scheinen, abgerundet durch eine Umarmung aller vier Hauptdarsteller.

Ein wesentlicher Aspekt, der "Sonne und Beton" besonders authentisch wirken lässt, ist die Musik. Der Soundtrack "Sonne und Beton" der bekannten Künstler "Olexesh" und "Luvre47", die beide selbst als Darsteller in dem Film zu sehen sind, gibt uns eine Mischung aus hartem Berliner Rap, der nicht nur die kulturelle Identität der Protagonisten widerspiegelt, sondern auch die Atmosphäre des Films verstärkt. Die Musik ist ein kraftvolles Medium, das die inneren Kämpfe, Hoffnungen und Träume der Jugendlichen artikuliert und dem Zuschauer eine weitere Ebene der emotio- nalen Verbindung ermöglicht.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Sonne und Beton" ein sehr eindrucksvoller Film ist, der nicht nur durch seine starke Erzählung und visuelle Umsetzung überzeugt, sondern auch ein wichtiges Licht auf die oft übersehenen Aspekte des Lebens in sozialen Brennpunkten wirft. Durch die authentischen Performances der Schauspieler und die effektive Nutzung der Musik, schaffen es Wnendt und sein Team, ein vielschichtiges und bewegendes Porträt von Jugendlichen zu zeichnen, die sich in ihrer Welt behaupten müssen. Der Film lädt dazu ein, über die Bedingungen nachzudenken, unter denen viele Jugendliche aufwachsen, und bietet gleichzeitig eine Hommage an ihre Stärke und ihren Überlebenswillen.

Kritik zu "Barbie"

Josua erhält eine lobende Erwähnung und ein kleines DVD-Paket.

Begründung der Jury

Josua weckt bereits im Teaser mit einer Reihe von Fragen das Interesse seiner Leserinnen und Leser und gestaltet seine Kritik insgesamt nicht nur unterhaltsam, sondern auch sprachlich auf einem hohen Niveau. Die Zusammenfassung verrät so viel wie nötig, ohne das Ende des Films vorwegzunehmen. Positives und die Botschaft des Films arbeitet Josua heraus und scheut sich nicht davor, Kritikpunkte anzusprechen. Seine Meinung begründet er schlüssig und sein Blick auf gesellschaftspolitische Themen ist gerade unter Berücksichtigung seines jungen Alters beeindruckend. Ebenso zeugen Hintergrundinformationen zu Schauspielerinnen, Musikstücken und gewonnenen Preisen von einem besonders reflektierten Umgang mit dem Film. Diese Kritik macht ganz klar Lust auf einen Kinobesuch und ist eine lobende Erwähnung wert.

Die Kritik von Josua

Im letzten Sommer sorgte "Barbie" für den größten Hype eines Films und er möchte auch Feministinnen zufriedenstellen. Doch klappt das, ohne dass der Film zu politisch wird?

"Barbie" war einer der beliebtesten Filme im Jahre 2023 und räumte sowohl bei Filmfestspielen als auch bei den Grammys für die Musik ab. Doch was ist das Erfolgsrezept? Ist der Film im Kern doch nur ein politisches Statement für Gleichberechtigung und gegen Stereotypen? Oder ist der Film deshalb so beliebt, weil er dem Zuschauer einfach Spaß, Spannung und Unterhaltung bietet? Das alles in dieser Filmkritik.

Im Film geht es um die Barbie Welt: ein pinkes Paradies für die Barbies und die Kens, in dem es nur Freude gibt. Doch als eines Tages der (stereotypen) Barbie (Margot Robbie) negative Gedanken in den Kopf kommen, sucht sie sich bei der verrückten Barbie (Kate McKinnon) Hilfe. Diese erkennt, dass Barbie in die echte Welt muss, um nach dem Spielenden mit negativen Gedanken zu suchen. Doch hat sie sich das zu leicht vorgestellt? Und wie denkt man dort über die Barbie?

Musikalisch wird der Film von vielen Songs wie z.B. "What Was I Made For" und "Dance The Night" von hochrangigen Interpreten wie Dua Lipa und Billie Eilish begleitet.

Die Handlung ist grundsätzlich ausgereift, der Film lässt die Zuschauer in die Barbie-Welt eintauchen, hat einen sinnigen und nicht künstlich erscheinenden Dialog und bringt die Zuschauer hier und da zum Lachen. Auch die weitere Geschichte in der echten Welt ist ausgereift und bietet den einen oder anderen Schmunzler. Schnell wird aber auch klar: Dieser Film hat eine Message! So wird offensichtlich der Sexismus in der echten Welt thematisiert und das Frauenbild hinterfragt; ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit! Leider liegt hier aber auch der größte Kritikpunkt, denn je nach Sicht ist dieser Film eine Verhamlosung oder Dramatisierung des Themas. So wirkt es am Ende so, als wären alle Probleme auf einmal verschwunden, aber auch als ständen die Kens jetzt auf ewig in der Schuld der Barbies. Auch wirkt es im Film so, als gäbe es nur zwei Möglichkeiten: Entweder dienen die Frauen oder es dienen die Männer. Der Zuschauer kann oft kein für beide Seiten zufriedestellendes Ergebnis wahrnehmen. Auch wird gerade zum Ende hin der Schluss zu ersichtlich und weitere Wendungen in der Geschichte gibt es nicht. Schade, denn nur mit einer Wendung wäre der Film deutlich spannender und interessanter gewesen. Beim Einsatz und bei der Qualität der Songs ist es aber klar: Sie passen sehr gut und decken viele Genres ab, z.B. Hip Hop, Pop und Balladen.

"Barbie" ist auf jeden Fall sehenswert, denn der Film überzeugt bis zuletzt mit witzigen Sprüchen, guten Schauspielern und passender Musik, hätte aber eine weniger vorhersehbare Geschichte und weitere Wendungen vertragen können. Die Themen Sexismus und Rollenbilder können aber leider nicht zufriedenstellend behandelt werden und der Umgang damit ist für so ernste Themen viel zu unausgewogen und wenig aufklärend gestaltet, was aber den Kern der Geschichte nicht zu sehr stört. Richtig verstehen kann man die doch teils gesellschaftlich relevanten oder politischen Teile erst ab 10 Jahren, aber für ein schönes Kinoerlebnis ohne Tiefgang ist der Film auch ab 6 Jahren geeignet.

Kritik zu "Barbie"

Luana erhält eine lobende Erwähnung und ein kleines DVD-Paket.

Begründung der Jury

Mit ihrem Teaser trifft Luana bereits zielsicher den Kern des Films: Ist der Spielfilm gesellschaftskritisch oder doch nur eine oberflächliche Komödie? Trotz kleiner Verzettelungen in der folgenden Auseinandersetzung mit dem Film schafft es die Kritikerin, wichtige inhaltliche und formale Aspekte herauszuarbeiten und sie schlüssig zusammenzubringen. Besonders beeindruckend ist die präzise Benennung der Themen des Films wie Sexismus und mentale Gesundheit. Auch die Parallele, die Luana zum Filmmusical zieht, hat die Jury begeistert. Definitiv eine lobende Erwähnung wert!

Die Kritik von Luana

Barbie - sie ist alles. Er ist nur Ken. Eine Komödie für die ganze Familie oder kritischer Spielfilm hinsichtlich des Frauenidealbilds?

Der Film "Barbie", der im Sommer 2023 erschienen ist, brach schon in kürzester Zeit viele Rekorde. In dem Film geht es um die feministische Seite von Barbie und das Mattel mit der Puppe nicht das erreicht hat, was sie eigentlich erreichen wollten. In Barbieland geht es nur um die Frauen, die Männer werden völlig unterdrückt. In der echten Welt ist es allerdings andersherum: Die Männer haben mehr Macht und die Frauen werden unterdrückt. Außerdem gibt es die Körperideale der Barbie nicht.

Barbie merkt schnell, dass die Puppe bei einigen Frauen zu Depressionen und Magersucht führt. Auch merkt Barbie, dass die echte Welt extrem sexistisch ist. Der Hintergrund des Films ist zwar gut und auch sehr wichtig, aber die Art, wie der Film hergestellt wurde, entspricht nicht dem, was man für diese Menge an Geld erwarten würde. Die Welt der Barbie ist zwar sehr witzig gestaltet, aber einige Szenen wurden echt schlecht geschauspielert.


Die Musik ist nicht so, wie Musik von anderen Filmen, denn hier wurden passende Künstler mit passenden Musikstücken ausgesucht und somit gibt es viele verschiedene Musikarten, was Abwechslung bietet. Allerdings gibt es dadurch auch einen Überschuss an Songs. Der Film erinnert eher an ein Musical als an einen Film.

Es ist schade, dass der Film so viele Themen anspricht, diese aber schlecht rübergebracht werden, da es zu viele Themen für einen so kurzen Film sind und man somit nicht intensiv genug auf die Themen eingehen kann und alles nur ein bisschen angeschnitten wird.

Ich würde dem Film 6 von 10 Punkten geben. Ich finde der Film ist sehenswert, auch wenn er auf den ersten Blick besser aussieht, als er ist. Aber ich würde den Film nicht als Familienfilm sondern eher ab 10 Jahren empfehlen, da man frühesten mit 10 Jahren versteht, worum es in dem Film geht. Ich finde dass der Film besonders ist, da man ernste Themen mit Comedy gemischt hat.

Kritik zu "Das fliegende Klassenzimmer"

Lisa und Marit erhalten eine lobende Erwähnung und ein kleines DVD-Paket.

Begründung der Jury

Lisa und Marit arbeiten in ihrer Kritik die zentralen Themen des Films eindrücklich heraus und gründen darauf seine Relevanz für das Zielpublikum. Trotz des abschließend positiven Fazits äußern sie sich auch kritisch und gehen dabei beispielsweise auf die Erzählperspektive und Altersempfehlung ein. Eine so ausgewogene Kritik hat unsere lobende Erwähnung verdient.  

Die Kritik von Lisa und Marit

Wie der Film "Das fliegende Klassenzimmer" vermittelt, dass Gemeinschaft, Zusammenhalt und Offenheit wichtig sind und dass man sich Streit und Feindschaften stellen und sie beenden sollte, erfahren Sie hier in unserer Bewertung.

In dem Film "Das fliegende Klassenzimmer" geht es um eine Gruppe Jugendliche, die in einem Internat ein großes Abenteuer erleben. Der Film erzählt die Geschichte des Mädchens Martina. Martinas Familie hat nicht viel Geld. Deshalb muss sie viel zu Hause mithelfen. Doch dann erhält sie die Zusage von einem Internat in Kirchberg, in dem allerdings ein jahrelanger Streit zwischen den internen und den externen Schülern herrscht. Gemeinsam mit ihren Freunden, Jo, Matze und Uli, versucht sie, ein Theaterstück zu organisieren und schafft es nachher auch, den Streit zu beenden, und die vier Freunde und einige der externen Schüler freunden sich schließlich sogar an und führen das Theaterstück gemeinsam auf. Eine wichtige Rolle spielt im Film ein Mann namens Robert, der ein alter Freund des Lehrers Bökh ist und dabei hilft, die beiden Gruppen zusammenzuführen. Die Kinder nennen ihn den "Nichtraucher", weil er in einem alten Eisenbahnwagen mit der Aufschrift "Nichtraucher" wohnt. Er und der Lehrer Bökh erzählen Martina und ihren Freunden von ihrer Geschichte und bringen sie so dazu, den Streit zu bekämpfen. Schließlich führen die Kinder auch die beiden Männer wieder zusammen.

Wir finden den Film sehr ansprechend, da er zeigt, wie wichtig eine gute Gemeinschaft ist und dass man zusammen alles schaffen kann. Allerdings wollen wir in dieser Filmkritik auch einige kritische Punkte ansprechen und unsere Meinung erklären. Der Film ist gut gelungen, da die Geschichte spannend und nachvollziehbar ist und man sich mit der Handlung und den Charakteren gut identifizieren kann. Außerdem ist die Erzählweise des Films sehr interessant, da die Geschichte aus der Sicht des "Nichtrauchers" erzählt wird. Diesen kennt man am Anfang allerdings noch nicht. Dadurch fragt man sich zuerst, wer diese Geschichte erzählt. Der Film ist für Kinder ab zehn Jahren am besten geeignet, weil der Hass zwischen den beiden Gruppen manchmal sehr extrem dargestellt wird oder schlimme Schimpfworte verwendet werden und Prügeleien stattfinden. Dies könnte auf kleine Kinder erschreckend wirken und sie könnten Angst vor der Schule bekommen. Auch die Wiedervereinigung der beiden Gruppen läuft so
schnell ab, dass es vielleicht schwer ist, den Vorgang zu verstehen. Die Geschichte des Films beruht auf der Vorlage des gleichnamigen Buches von Erich Kästner, welches er 1933 schrieb. Allerdings wurde die Handlung aus dem Buch teilweise verändert und an die heutige Zeit angepasst.

Wir finden abschließend, dass der Film durchaus sehenswert ist und es sich vor allem für größere Kinder lohnt, diesen Film zu sehen, da er vermittelt, wie wichtig Gemeinschaft, Zusammenhalt und Offenheit sind und dass man sich Streit und alten Feindschaften stellen und sie beenden sollte.

Tipps & Tricks

Ihr wisst nicht wie Ihr starten sollt oder worauf Ihr beim Schreiben einer Filmkritik achten müsst? Dann schaut doch mal bei den Spinxx-Kritiktipps vorbei!

Der Filmkritikwettbewerb wird ausgerichtet von: